Wo kommt Radon vor?

Österreich weist eine der höchsten Radonbelastungen weltweit auf. Ursache dafür sind die Eigenschaften des Untergrunds, insbesondere die Zusammensetzung und Durchlässigkeit des Bodens. Erhöhte Radonbelastungen in Innenräumen können überall in Österreich auftreten. Das liegt daran, dass die Radonkonzentration in Innenräumen auch vom Zustand des Gebäudes abhängt, insbesondere von der Dichtheit des Gebäudes gegenüber dem Untergrund. In Österreich gibt es Gebiete, in denen überdurchschnittlich viele Gebäude eine hohe Radonbelastung aufweisen.

Radonschutzgebiete und Radonvorsorgegebiete

Auf Basis von mehr als 50.000 Radonmessungen in Gebäuden wurden in der Radonschutzverordnung (RnV) die Radonschutzgebiete und Radonvorsorgegebiete festgelegt. Die interaktive Radonkarte zeigt, in welchem Gebiet eine Gemeinde liegt.

In einigen Gebieten Österreichs muss aufgrund der Beschaffenheit des Untergrundes mit erhöhter Wahrscheinlichkeit mit hohen Radonkonzentrationen in Gebäuden gerechnet werden. Im Sinne des Gesundheitsschutzes ist es daher sinnvoll, solche Gebiete zu identifizieren und dort entsprechende Maßnahmen zu treffen.

In Radonschutzgebieten sind Maßnahmen zum Gesundheitsschutz von Arbeitnehmer:innen verpflichtend vorgeschrieben, insbesondere die Messung von Radon an Arbeitsplätzen im Erdgeschoß und in Kellergeschoßen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Informationen für Arbeitgeber:innen.
In Radonvorsorgegebieten sind vorbeugende Radonschutzmaßnahmen bei allen Neubauten vorzusehen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Vorsorgemaßnahmen.

Österreichweite Messkampagne als Basis - ÖNRAP 2

Um dem Gesundheitsschutz entsprechend Rechnung zu tragen und die Radonschutzgebiete und Radonvorsorgegebiete festzulegen, wurde eine groß angelegte, österreichweite Messkampagne zu Radon in Innenräumen (ÖNRAP 2) durchgeführt. Neben der Messung der Radonkonzentration wurden bautechnische Angaben zum Gebäude über einen Fragebogen erhoben. Anders als beim Vorläuferprojekt ÖNRAP 1 erfolgten die Messungen in dieser Kampagne geografisch basiert durch systematische Auswahl. Im Rahmen dieser neuen Messkampagne wurden circa 50.000 Messungen in ganz Österreich durchgeführt. Auf Basis der dadurch erhobenen Messergebnisse und Daten wurden mit wissenschaftlichen Methoden Radonschutzgebiete und Radonvorsorgegebiete ermittelt.

Detaillierte Beschreibungen zur Radonsituation in Österreich und zur Erstellung der Radonkarte können Sie im Expertenbericht zum Projekt finden.

Erstes Österreichisches Nationales Radonprojekt - ÖNRAP 1

Bereits zwischen 1991 und 2002 wurden im Zuge des ersten österreichischen nationalen Radonprojektes (ÖNRAP 1) über 20.000 Radonmessungen in österreichischen Haushalten durchgeführt. Die Auswahl der Haushalte erfolgte bevölkerungsrepräsentativ durch zufällige Auswahl.